Quelle: Westfälische Nachrichten (von Henner Henning), vom 25.05.2023
„Haben die Lehren gezogen“:
Prominent besetzter TC Union will ins Finale
Münster - Die Ambitionen des TC Union Münster waren schon im vergangenen Jahr nicht klein, schon damals sollte es ins Finale um die Deutsche Meisterschaft gehen. Dies verpasste der damalige Neuling zwar, aus den Erfahrungen aber hat der TCU seine Lehren gezogen.
Als am vergangenen Samstag der Startschuss in der Nordstaffel der Herren-30-Bundesliga fiel, durfte der TC Union Münster noch die Tennisschläger in den Taschen lassen. Spielfrei hieß es für die Mannschaft von der Steinfurter Straße, das am Samstag (13 Uhr) beim ETB SW Essen erstmals um Punkte spielt. Auf der Anlage unweit der Villa Hügel und des Baldeneysees beginnt die Unioner Reise, die erst im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft enden soll.
„Der Gruppensieg ist unser Ziel, ganz klar“, formuliert Teammanager und Geldgeber Bastian Kötter die Ansprüche des TCU. Auch im Vorjahr, der Premierensaison in der höchsten deutschen Spielklasse, hatte Münster mit dem Erreichen des Finals geliebäugelt. Doch schon der Start lief damals mit dem 4:5 beim TV Espelkamp-Mittwald schief, der endgültige K.o. folgte gegen Vizemeister Buschhausener TC (2:7). Nicht ganz optimal war Union damals aufgestellt, trotz namhafter Asse wie Fernando Verdasco oder dem nicht zum Einsatz gekommenen Nicholas Mahut fehlte der Truppe die Tiefe im Kader. Erfahrungswerte, aus denen Kötter und Co. gelernt haben. „Wir haben unsere Lehren gezogen, haben uns breiter aufgestellt mit fitteren und zuverlässigen Spielern“, so Kötter.
Prominenter Neuzugang
Prominentester Neuzugang ist dabei Viktor Troicki, der hinter den bereits 2022 zum Kader gehörenden Verdasco und Dudi Sela sowie dem neu verpflichteten Franzosen Kenny De Schepper (ehemals Nummer 62 der Welt) gemeldet ist. Der Serbe, der seine Profi-Karriere nach Wimbledon 2021 beendet hatte, gewann auf der ATP-Tour drei Titel und wurde in der Weltrangliste auf Rang zwölf (Juni 2011) geführt. In der vergangenen Saison spielte er für Unions Rivalen Buschhausen, der das DM-Finale gegen den TC Pfarrkirchen aus dem Süden nur knapp verlor und sein Team zurückgezogen hat.
Ebenfalls aus Buschhausen zieht es Boy Westerhof nach Münster. Der Niederländer gilt an den unteren Positionen seit Jahren als eine verlässliche Bundesliga-Größe, entschied im Sommer 2022 alle seine sechs Einzel für sich. „Mit ihm und Adrian Ungur sind wir dort super besetzt“, sagt Kötter, der zudem die Spanier Adrian Menendez und Inigo Cervantes sowie den Rumänen Dragos Dimas in Münsters Norden lotste.

Große Rivalen schon ausgemacht
Gemeinsam mit Igor Sijsling, Ungur, Alexander Lazov, Jose Hernandez, Petr Michnev und Lars Hartmann, die sich schon aus den vergangenen Jahren beim TC Union kennen, sollen die Neuen in der Nordstaffel für das Meisterstück sorgen. Auftaktgegner Essen, der seine erste Partie beim TuS St. Hubert in Kempen 5:4 gewann, sowie Espelkamp hat Kötter als größte Rivalen in der Staffel ausgemacht, zu der noch der Dorstener TC, der TC Wernigerode und SV Reinickendorf gehören.
Gerade die Ostwestfalen aus Espelkamp, Gast am letzten Spieltag, haben nicht minder große Ziele. „Wir wollen nicht irgendwo im Mittelfeld landen, sondern ins Endspiel um die Deutsche Meisterschaft“, sagte Teamchef Gunnar Hildebrand vor dem 8:1-Startsieg gegen Wernigerode. Eine Kampfansage an Union, das in Essen mit De Schepper, Troicki, Cervantes, Ungur, Lazov und Westerhof beginnen und anders als im Vorjahr siegreich starten will. Es wäre ein erster Schritt auf der Reise ins DM-Endspiel.
Unser Team
Herren 30 Bundesliga
Auch in diesem Jahr geben wir wieder Vollgas in der Herren 30 Bundesliga!
Nachdem unser Team in der letzten Saison mit dem Platz 2 in der Gruppe Nord der Herren 30 Bundesliga abgeschlossen hat, hängen die Trauben für diese Saison natürlich hoch. Der Kader wurde nochmals verstärkt und wir freuen uns sehr, dass wir wieder Weltklasse Tennis in Münster zu sehen bekommen. Aus diesem Grund lohnt es sich auf jeden Fall, bei unseren Heimspielen vorbeizuschauen und das Team zu unterstützen. Wir würden uns alle sehr darüber freuen!
Bis bald an der Steinfurter Straße
Euer SWAT Team

Acht Spiele, acht klare Siege
Unser Team steigt in die Bundesliga auf – und hat große Ziele

Münster
Acht Spiele, acht klare Siege – das bedeutet unter dem Strich den souveränen Aufstieg. Die Herren 30 des TC Union Münster sind in diesem Sommer durch die Regionalliga marschiert und haben mit ihrer stark aufgerüsteten Mannschaft den Sprung in die Bundesliga geschafft. Und dort will der TCU weiter für Furore sorgen, es stehen höhere Ziele als nur der Klassenerhalt an.
Die Reise begann mit einem kleinen Umweg. Im Sommer 2017 standen die Herren 30 des TC Union Münster vor dem Sprung in die Westfalenliga, ein Sieg fehlte noch zum Aufstieg. Doch die entscheidende Partie verlor der TCU mit 4:5 bei Eintracht Dortmund, Union musste eine Ehrenrunde drehen. Geschadet hat es nicht, ein Jahr später nahmen die Münsteraner um ihren Mannschaftsführer Bastian Kötter dann richtig Schwung auf. Mit den Neuzugängen Lars Hartmann (Cheftrainer der SWAT Academy) und Viktor Maksimcuk, die vom THC gekommen waren, setzte das Team zu einer Erfolgsgeschichte an, die nun mit dem Aufstieg in die Bundesliga ein neues Kapitel erhielt – und die noch nicht zu Ende geschrieben ist.
68 von 72 Matches gewonnen, 137:13 Sätze, sechs 9:0-Siege, darunter im Derby gegen den THC oder zuletzt – und da schließt sich der Kreis – bei Eintracht Dortmund. Die Bilanz drückt die Dominanz aus, souverän und mit der nötigen, zuvor nicht immer vorhandenen Seriösität – noch in der Vorsaison beendet der TCU sein Spieljahr in der Regionalliga vorzeitig – zog Münster sein Ding durch.
Neuzugänge mit makelloser Bilanz
Mit dem Weltklassen-Akteuren Igor Sijsling (einst die 52 und aktuell die 318 der Welt) aus den Niederlande, dem Rumänen Adrian Ungur sowie den Rumänen Valentin Dimov und Alexander Lazov brachten die erhoffte Qualität ein, gewannen zusammen ihre 25 Einzel ausnahmslos und hatten damit ebenso eine weiße Weste wie Hartmann (8:0) und Maksimcuk (6:0). Einzig Philipp Karwasz (6:2) – im entscheidenden Spiel gegen BW Elberfeld verlor er beim 8:1 sein Match – und Kötter (0:1) gaben Einzelpunkte ab. „Unser Plan ist personell aufgegangen. Aber wir hatte nicht gedacht, dass es so glatt läuft“, sagt Bastian Kötter, der die Erfolgssaison auch dem im vergangenen Oktober verstorbenen Trainer Thomas Heilborn widmete. Dessen Name zierte die Unioner Hoodies.
Der DM-Titel ein Thema?
Nun also Bundesliga, in der Union schon mit dieser Mannschaft eine gute Rolle spielen würde. Doch die Ambitionen sind größer, es darf gerne mehr sein. Die deutsche Meisterschaft? „Die Reise soll noch nicht vorbei sein“, sagt Kötter, der sich schon nach namhaften Neuzugängen umschaut, die dann das zusammenbleibende Team an der Spitze verstärken soll. „Wir wollen Münster mit gutem Tennis und mit der Liebe zu unserem Sport begeistern“, erklärt Bastian Kötter.
Von Henner Henning
Mittwoch, 15.09.2021, 18:09 Uhr